10 No-Gos mit Stäbchen

Andere Länder, andere Sitten. In Europa ist es zum Beispiel verpönt, sich mit einem Messer am Tisch die Zähne zu säubern. Und manche bestehen darauf, dass Kartoffeln auf keinen Fall mit der Gabel auf dem Teller zerquetscht oder mit dem Messer zerschnitten werden dürfen. Solche Regeln gibt es auch in China beim Umgang mit Stäbchen. Manche wirken auf Menschen im Westen so seltsam wie Messer-und-Gabel-Regeln für Menschen in China. Hier die 10 wichtigsten “No Gos” für Euren nächsten Besuch im China-Restaurant oder für das Treffen mit chinesischen Freunden oder Arbeitskollegen.

  • Das erste No Go ist es, Stäbchen zwar parallel, aber parallel verschoben auf den Tisch zu legen. Macht das bitte auf gar keinen Fall. Stäbchen müssen immer gleich lang auf dem Tisch liegen. Der Grund: Chinesen erinnert das Nebeneinander von “kurz” und “lang” – so seltsam das auf den ersten Blick sein mag – an einen Sarg. Der besteht auch aus kurzen und langen Brettern. Da vergeht einem der Appetit.

  • Stäbchen benutzen und dabei den Zeigefinger hoch strecken. Das kann zu ungewollten Konflikten führen. Nicht wirklich schlimmen natürlich, denn Ihr seid ja keine Chinesen. Aber Euer Gegenüber könnte sich trotzdem unwohl fühlen. Denn mit hoch gestrecktem Zeigefinger zeigt man auf Menschen und kritisiert sie damit. Ganz schlecht.

  • Auf einem Essstäbchen rumzukauen oder daran zu saugen verdient eigentlich nur ein klares Wort: asi. Die Stäbchen sind schließlich kein Gericht, sondern Hilfsmittel, um die Gerichte zu essen. Oder seid ihr so hungrig, dass ihr auch die Stäbchen aufessen wollt?

  • Mit dem Essstäbchen auf der Schale herum zu klopfen mag für die Musikalischen unter Euch vielleicht eine lustige Sache sein. Chinesen aber erinnert das an Bettler. Die haben früher um Essen gebettelt, indem sie mit einer Schale und Stäbchen Töne produziert haben. Und Bettler seid ihr schließlich nicht, oder?

  • Das nächste No-Go: Mit den Essstäbchen rumwedeln. Und das ist so gemeint: In China kommen alle Gerichte gleichzeitig in die Mitte auf den Tisch und jeder nimmt sich, was er möchte. Überlegt aber bitte vorher, was ihr Euch als nächstes nehmen wollt und wedelt nicht unschlüssig von Schüssel zu Schüssel und wieder zurück. In einer geraden Bewegung holt ihr Euch, was Ihr essen möchtet und gebt es in die Ess-Schüssel vor Euch.

  • Ebenfalls verpönt:  Mit den Essstäbchen im Essen rum zu suchen. Gemeint ist damit nicht Eure eigene Schüssel, sondern die, die für alle bestimmt sind und von denen ihr Euch etwas in Eure Schüssel bugsiert. Wer darin mit seinen Stäbchen rumbaggert verhält sich wie ein Grabräuber. Noch schlimmer wäre, sich nur selektiv bestimmte Zutaten aus einem Gericht rauszusuchen. Ihr habt doch gute Manieren, oder?

  • Seid ihr richtig ausgehungert und wollt schnell etwas essen? Auch dann ist aber Zeit für eine wichtige Grundregel: Stäbchen werden immer mit dem breiten Ende zu sich selbst hin und mit dem spitzen Ende von sich weg gehalten. Das zu ignorieren wäre sehr, sehr unzivilisiert und machen nur Menschen, denen die guten Manieren total egal sind.

  • Das gilt auch für diesen Fauxpas: Mit Essstäbchen etwas aufspießen. Das ist zwar technisch möglich, aber man macht es einfach nicht. Stäbchen nimmt man immer als Paar zusammen in die Hand. Nie einzeln.

  • Gar nicht schön wäre auch,  Stäbchen auf den Boden fallen zu lassen. Früher dachte man, dass man mit dem lauten Gepolter verstorbene Menschen stört. Diesen Mythos glauben heute zwar noch nur alte Chinesen. Aber unhöflich bleibt es trotzdem.

  • Last not least das allerschlimmste: Stäbchen senkrecht als Paar in eine Schüssel mit Reis zu stecken. Chinesen machen so etwas zum Beispiel bei Beerdigungen, wenn sie Verstorbenen damit symbolisch ihrer letzte Mahlzeit vor den Wechsel in die “andere Welt” geben. Und Ihr wollt doch noch ein bisschen leben, oder?

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