Dieses weltbekannt chinesischen Gericht ist für Vegetarier und Fleischesser gleichermaßen geeignet. Veggis lassen das Hackfleisch weg und nehmen mehr Tofu.
Zutaten:
- 400g Tofu Natur
- 100g Rind Hackfleisch
- 2 – 3 Lauchzwiebeln
- 20g Ingwer
- 2-3 Knoblauchzehe
- 1 – 2 TL Sichuanpfeffer-Pulver
- 1 – 2 TL Chili Pulver
- 1 ½ EL Speisestärke
- 1 – 2 EL Helle Sojasauce
- 1 EL Hoisinsauce
- 1 EL Sambal Oelek
- Brühe oder Wasser
- Öl
Optional:
- 1 EL Kochwein z.B trockene Sherry
- 1 – 2 TL Dunkle Sojasauce
Wenn ihr zwar gerne Tofu eßt aber Vegetarier seid, könnt ihr das Hackfleisch in diesem Rezept weglassen. Nehmt einfach mehr Tofu. Auch dieses “vegetarische Mapo Tofu” ist ein Genuß. Hier erkläre ich Euch, warum es in diesem Gericht sowohl Fleisch auch als Tofu gibt.
Kurzanleitung:
Um frisches Sichuanpfeffer-Pulver zu machen, rösten wie die Sichuanpfefferkörner an, bis sie gut duften, zerkleinern sie z.b. mit einem Mörser und sieben sie zum Schluß noch mal durch.
Zur Vorbereitung Tofu in Würfel schneiden und Lauchzwiebeln, Ingwer und Knoblauch klein schneiden. Die Speisestärke in Wasser auflösen.
Dann Hackfleisch anbraten bis es durch ist, Hoisinsauce und Sambal Oelek dazugeben und umrühren. Dann Lauchzwiebeln, Ingwer, Knoblauch, Chilipulver, Kochwein, helle und dunkle Sojasauce dazugeben und gut umrühren. Jetzt die Tofu-Würfel rein geben und Brühe dazu, bis der Tofu bedeckt ist. Leicht umrühren, ohne dass der Tofu zerbricht und das frisch gemahlenen Sichuanpfeffer-Pulver dazu. Umrühren und 2 – 3 Minuten köcheln lassen. Dann die Hälfte der in Wasser aufgelösten Speisestärke dazu, kurz warten und umrühren. Dann könnt ihr die Sauce reduzieren lassen, wie ihr es mögt. Zum Schluß die restliche Speisestärke rein und umrühren. Lauchzwiebelringe als Deko oben drauf.
Mapo Tofu: typisch chinesisch und weltweit berühmt
Es ist eines der chinesischen Gerichte, das es in Chinarestaurants auf der ganzen Welt gibt. Und das weltweit Karriere gemacht hat. Fleisch und Tofu in einem Rezept hat sich zum Renner entwickelt. Erfunden aber von einem Menschen mit einem traurigen Schicksal.
Entwickelt haben soll Mapu Tofu eine gewisse Frau Chen aus Szechuan im Jahre 1874. Mit ihrem Mann betrieb sie ein kleines Restaurant namens “Chén-Xīngshèng-Gasthaus. Sie wurde auch “Chen Mapo” genannt, denn “Ma Po” bedeutet auf Mandarin “Alte Frau mit Pockennarben”. Das erklärt auch, warum Frau Chen auf Zeichnungen immer mit Flecken im Gesicht zu sehen ist. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Sommersprossen, sind aber Narben einer damals weit verbreiteten Pockenerkrankung. Ob es wirklich Frau Chen war, die an dem Virus erkrankt war, oder ihr Mann, ist unklar. Es gibt zwei Versionen der Geschichte um die Entstehung von Mapo Tofu. Beide sind nicht schön, denn Pocken waren eine häufige Todesursache und jeder Dritte, der die Erkrankung überlebte, erblindete. Frau Chen und ihr Mann dürften also ein hartes Schicksal gehabt haben.
Szechuan-Küche par excellence
Das Original Mapo Tofu braucht Zutaten, die nur die Szechuan-Küche zu bieten hat: Ganz bestimmte fermentierte Bohnen, “Douchi” genannt. Und eine fermentierte Chilibohnen-Paste aus der Stadt Pi in Szechuan, “Pi Xian Doubanjiang” genannt. Da diese Zutaten außerhalb der Region schwer zu bekommen sind, gibt es Mapo Tofu inzwischen in zahlreichen, regionalen Varianten.
Ein Gericht macht Karriere
Mapo Tofu ist ein echter Export-Schlager und gibt es heute in vielen Ländern Asiens und weltweit. Das Original aus Sichuan ist ein deftiges Gericht, sehr scharf und ölig. Doch viele Chinesen sind ins Ausland ausgewandert, haben es an die dort erhältlichen Zutaten angepasst und ihre eigenen Versionen entwickelt. In Japan zum Beispiel gibt es eine Mapo Tofu-Variante namens “Mābōdōfu”, die ganz mild ist und mit Miso und Sake gekocht wird. Frau Chen dürfte das gefreut habe, denn auch wenn ihr Gesicht mit Narben entstellt gewesen soll, ist sie mit ihrem Rezept weltberühmt geworden.
Fleisch und Tofu in einem Gericht
Die Kombination aus Tofu und Fleisch wirkt mit einem westlichen Blick erst mal seltsam. In westlichen Ländern gibt es einen manchmal erbittert geführten Kampf zwischen Vegetariern, die Tofu bevorzugen und Fleischessern, die Tofu eher geschmacklos finden und mit ihm schlechte kulinarische Erfahrungen gemacht haben. In China hingegen ist das anders: Tofu und Fleisch koexistieren friedlich, denn Tofu wird hier nicht als “minderwertiger Ersatz für Fleisch” gesehen, sondern war lange Zeit die Haupt-Proteinquelle in China. Fleisch war schlicht zu teuer, um sich daran satt zu essen. Und so nutzt ein Mapo Tofu-Rezept das Fleisch, damit auch der Tofu nach Fleisch schmeckt. Wäre Fleisch also damals billiger gewesen, wäre dieses herrliche Rezept gar nicht entstanden. Wäre das nicht schade?